Datum: Freitag, 15. November 2024
Zeit: 20.00 Uhr
Ort: Aula des Bildungszentrums Zofingen (BZZ), Strengelbacherstrasse 27
Referentin: Margrit Schriber
Geschichte ist das Resultat von Forschung, der Roman ein Konstrukt. Die Verknüpfung von Geschichte und Literatur will Margrit Schriber anhand ihres jüngsten Romans «Die Stickerin» aufzeigen.
Die historischen Ereignisse während der letzten hundert Jahren haben sich auch auf die Stickerei in Appenzell ausgewirkt. Auf welche Art und Weise, das erfahren die Leser des Romans über Maria Antonia Räss, die in den appenzellischen Wellenhügeln als «Fädlermädchen» aufgewachsen ist, als Schaustickerin in europäischen Metropolen die Wappen von Königshäusern auf Wäsche stickte, nach dem Zusammenbruch der Monarchien nach Amerika auswanderte, um dort ihren Traum zu verwirklichen. Die Goldenen Twenties, die Judenverfolgung, der 2. Weltkrieg und die Nachkriegszeit ziehen nicht nur die Stickerin, sondern auch deren prominenten Freunde Walt Disney und Coco Chanel in den Sog der Ereignisse.
«Mein Vorwissen für den Roman war minimal», gesteht die Autorin. «Ich habe Maria Antonia Räss nicht gekannt, war nie in Appenzell, habe kaum je gestickt und erlebte eine andere Zeit.»
Wie aber bringt man aus einem Minimum von Erfahrung mit seinem spärlichen historischen Wissen ein literarisches Konzert zum Klingen? Die Besucher/-innen des Referats von Margrit Schriber erfahren, ob sich die Autorin eher auf Nachforschungen stützte – oder bevorzugte sie Zeitzeugen mit lückenhaften Erinnerungen, die sie aber wolkig auszuschmücken verstanden? Genügte das Durchmischen von Fakten mit Ideen und Bildern, um dem Leser das Schicksal einer Stickerin jener Zeit vor Augen zu führen? Welche Rolle spielte das eigene Vorstellungsvermögen? Die Autorin erklärt es uns anhand ihrer Texte.
Wir würden uns sehr freuen, Sie zu diesem spannenden Vortrag in der Aula des Bildungszentrums Zofingen begrüssen zu dürfen.
Anmeldung ist nicht erforderlich, Eintritt frei, Topfkollekte
Historische Vereinigung Zofingen 